Last Mile Delivery
Die Kühlung auf der letzten Meile
Die letzte Meile der Lieferung stellt Unternehmen mit temperaturgeführten Waren, wie Lebensmitteln und Medikamenten, vor große Herausforderungen. Erfahren Sie, wie die Kühlkette lückenlos gesichert werden kann!
Inhaltsüberblick
1. Temperaturgeführte Waren stellen Unternehmen weiter vor ein Problem
2. Wie kann die Logistik das Problem unzureichender Kühlketten lösen?
3. Unsere Lösung für Ihre Kühlkette
4. Wie sichert man nun die Kühlkette auf der letzten Meile?
5. Das Fazit zur erfolgreichen Kühlung auf der letzten Meile
6. Last Mile Delivery in verschiedenen Branchen
Temperaturgeführte Waren stellen Unternehmen weiter vor ein Problem
Die letzte Meile beschreibt die Lieferung von Waren vom letzten Lagerort bzw. Distributionszentrum zu ihrem endgültigen Bestimmungsort, an dem die Ware an den Kunden übergeben wird. Besonders gekühlte Waren wie Lebensmittel oder Medikamente unterliegen dabei besonderen Auflagen.
Am Beispiel der Lebensmittel-Logistik greifen hier die Standards des HACCP und der Verordnung 852/2004. In der Medizin- bzw. Pharmalogistik greifen die Good Distribution Practices, kurz GDP.
Von Verarbeitung bis in die Kühllager sind Temperaturkontrollen und Qualitätssicherungen machbar, aber wie sieht es mit dem Transport und der Zustellung aus? Und wie ist es möglich, eine nachhaltige und sichere Kühlkette bis in die letzte Meile zu gewährleisten?
Das Kernproblem ist die unzureichende Kühlung
Ob im Medizintransport oder Lebensmittelversand. Logistikunternehmen und Zustelldienste fallen immer wieder durch unterbrochene Kühlketten und dadurch entstandene wirtschaftliche Schäden auf.
So wurden 6 Lebensmittellieferdienste erst im Mai 2023 durch die Stiftung Warentest geprüft und im Bereich der Kühlkette mit mangelhaft bewertet.
Im Lebensmittelgroßhandel verursacht die Nichtbeachtung der Kühlkette jedes Jahr rund 13 % der Nahrungsmittelverschwendung, bezogen auf die weltweite Nahrungsmittelproduktion.
Und auch der Medizinsektor hat Nachholbedarf. So schätzt die Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO), dass jedes Jahr weltweit mehr als 50 % der Impfstoffe aufgrund von Problemen bei der Temperaturkontrolle unbrauchbar werden.
Wie kann die Logistik das Problem unzureichender Kühlketten lösen?
Bereits seit den 90er Jahren empfiehlt der Gesetzgeber für den Transport von Lebensmitteln im Tiefkühlbereich die Nutzung sogenannter Zeit-Temperatur-Indikatoren. Dabei handelt es sich um auf der Verpackung der Transportware angebrachte intelligente Indikatoren, die eine kritische Veränderung der Temperaturen durch Farbänderungen anzeigen.
Ein Zeit-Temperatur-Indikator ist ein Gerät oder Smart Label, das den akkumulierten Zeit-Temperatur-Verlauf eines Produkts anzeigt. Zeit-Temperatur-Indikatoren werden üblicherweise bei Lebensmitteln, Pharmazeutika und medizinischen Produkten verwendet, um die Einwirkung übermäßiger Temperaturen sowie die Zeit bei dieser Temperatur anzuzeigen.
Der Einsatz von Zeit-Temperatur-Indikatoren soll die Umgebungsbedingungen eines Produktes über die gesamte Lebensmittelkette aufzeichnen, was unter anderem Information über das Bakterienwachstum geben kann. Sie erfassen also auf unterschiedliche Weisen die mechanischen, chemischen, elektrochemischen, enzymatischen oder mikrobiologischen Veränderungen eines Lebensmittels. Eine negative Veränderung durch Farbwechsel signalisiert somit den möglichen Verderb.
Wo ist das Problem für die Logistik?
Auch wenn Temperaturmessstreifen auf den ersten Blick eine gute Lösung darstellen, so sind diese dennoch mit einigen Nachteilen behaftet.
In vielen Fällen sind Temperaturmessstreifen:
Welche Alternativen gibt es, um die Kühlkette auf der letzten Meile einzuhalten und zu prüfen?
Prinzipiell stehen der Logistik zwei mögliche Kühlprozesse zur Verfügung:
Was versteht man unter aktiver Kühlung auf der letzten Meile?
Als aktive Kühlung bezeichnet man den Erhalt der vorgegebenen Temperaturen durch Kühlaggregate. Sogenannte GenSets, auch Generator Set oder Container-Generator genannt, sind strombetriebene Kühlsysteme, welche vor allem beim Langstreckentransport wie Überseefahrten und internationalem Fernverkehr via LKW oder Schienentransport eingesetzt werden.
Längere Wartezeiten an Grenzübergängen oder kilometerlange Staus sind für die Kühlung in Transportfahrzeugen und Behältnissen, die mit Container-Generatoren ausgestattet sind, in der Regel kein Problem.
Allerdings hat die aktive Kühlung einige Nachteile:
Die Logistik und Ihre Umweltbelastung
Der temperaturgeführte Lebensmitteltransport verursacht grundsätzlich einen höheren CO₂-Ausstoß als der Transport ungekühlter Waren. Das liegt daran, dass zur vorschriftsgemäßen Kühlung während des Transports zusätzliche Energie erforderlich ist. Grundsätzlich können Unternehmen sich zwar auch für eine passive Kühlung der Lebensmittel entscheiden, doch diese ist auf langen Transportwegen (noch) nicht praktikabel.
Da die Batterien der Fahrzeuge und Schiffe das Aggregat mit Strom versorgen, ist der Kraftstoffverbrauch pro zurückgelegtem Kilometer bei aktiv gekühlten Fahrzeugen und Schiffen deutlich höher als bei ungekühlten Transporten. Der enorme CO₂-Ausstoß im temperaturgeführten Lebensmitteltransport ist also in erster Linie auf den erhöhten Kraftstoffverbrauch zurückzuführen.
Kühlaggregate benötigen Kältemittel, um die Ware auf die vorgeschriebenen Temperaturen herunterkühlen zu können. In vielen Anlagen werden zu diesem Zweck noch heute teilfluorierte Kohlenwasserstoffe, kurz HFKW, eingesetzt und das, obwohl deren negative Auswirkungen auf Klima und Umwelt schon lange bekannt ist. Teilfluorierte Kohlenwasserstoffe haben einen bis zu 4.000-mal stärkeren Einfluss auf die Erderwärmung als CO₂-Emissionen.
Ist die passive Kühlung also die Lösung des Problems?
Die passive Kühlung funktioniert, im Gegensatz zu aktiver Kühlung, ohne Strom und ohne fest verbaute Aggregate. Stattdessen werden isolierende Verpackungen, welche die Ware während des Transports in einem bestimmten Temperaturbereich halten verwendet.
Bis vor wenigen Jahren bestanden diese Isolierverpackungen ausschließlich aus Styropor. Heute kommen auch umweltfreundlichere Materialien wie Hanf und andere Pflanzenfasern zum Einsatz.
Um die Temperatur auch über längere Strecken konstant zu halten, setzen Handels- und Logistikunternehmen zusätzlich Kühlakkus und/oder Trockeneis ein, wobei letzteres mit höheren Aufwendungen verbunden ist.
Für die passive Kühlung kommen sowohl Einweg- als auch Mehrweglösungen zum Einsatz.
Die passive Kühlung von temperaturempfindlichen Produkten hat folgende Vorteile:
Aber auch die passive Kühlung hat Nachteile:
Wie sichert man nun die Kühlkette auf der letzten Meile?
Das Problem wird verhindert, indem die temperaturgeführte Logistik die Kühlkette perfektioniert. Ein Schlagwort lautet durchgehende Kühlung.
Jeder Umschlagspunkt ist ein potenzielles Risiko:
Produktion/Abholung
Der erste kritische Punkt ist die Abholung des Herstellers. Je nach Länge des Transportweges wechseln die Produkte von den (Tief-)Kühlräumen des Herstellers in aktiv oder passiv gekühlte Transportfahrzeuge.
Lagerung/Großhandel
Für die Zwischenkommissionierung im Zentrallager steht normalerweise eine Temperaturschleuse zur Verfügung. Nach der Kommissionierung kommen die Lebensmittel in das dortige (Tief-)Kühllager.
Transport/Einzelhandel
Per Kühltransport treten die Lebensmittel den Weg in den Einzelhandel, die Gastronomie oder den Lieferdienst an.
Auslieferung/Endkunde
Der letzte Transportabschnitt zwischen Abnehmer und Endverbraucher ist uns als „letzte Meile“ bekannt und stellt aufgrund seiner Fragmentierung eine besondere Herausforderung für die Kühlketten-Logistik dar.
Um Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Schäden durch nicht korrekt gekühlte Produkte zu schützen, gibt es gesetzliche Regularien wie die HACCP-Richtlinien, die Verordnung 852/2004 oder die speziell für Start-Up Unternehmen ausgelegte DIN Spec 91360.
Das Fazit zur erfolgreichen Kühlung auf der letzten Meile
Die letzte Meile (im engl. als last mile delivery bezeichnet) ist in Bezug auf die temperaturgeführte Logistik das schwächste Glied der Lieferkette.
Ob Lebensmittelgroßhandel, gastronomischer Betrieb, Lieferservice oder Pharma-Logistik und medizinische Transporte, alle Geschäftsbereiche die einen Bedarf an temperaturgeführten Waren haben, verursachen über das Jahr gerechnet einen wirtschaftlichen Schaden, der allein in Deutschland weit über die Millionenbeträge hinausragt. Abgesehen von wirtschaftlichen Schäden sind auch die Aspekte Umwelt und kontinuierliche Verbesserungsprozesse in den internen Abläufen mit Fokus auf die Kühlkette bis zur Endstation der Waren zu berücksichtigen.
Die letzte Meile temperaturgeführter Waren muss gesichert bleiben
Unternehmen werden früher oder später mit weiteren Regularien und Vorgaben auf politischer Ebene konfrontiert werden und Anbieter benötigter Lösungen werden diesen Druck ausnutzen und spätere Investitionen teurer gestalten, als sie sein müssen.
Unternehmen, die jetzt in verbesserte Prozesse innerhalb ihrer Lieferketten investieren und so den Teil sichern, der schlussendlich am Endverbraucher andockt, werden langfristig die Nase vorn haben und den Markt dominieren.
Unsere Welt ist im Wandel, Ressourcen begrenzt und berechnet lebt unsere Welt seit dem 02.08.2023 über dem, was die Erde uns natürlich zur Verfügung stellt.
Ein Verlust von benötigten Waren auf dem letzten Abschnitt ist vermeidbar und Betriebe, Großhändler sowie Logistiker und Lieferdienste sind in der Verantwortung, Probleme zu beheben.
Last Mile Delivery in verschiedenen Branchen
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